Am Freitagabend kamen wir auf eine wunderschöne und supergepflegte weiße Lemsteraak mit dem schönen Namen "De Luije Man".
Der Lack glänzte und die geschnitzten Figuren spiegelten im letzten Sonnenlicht.
Nach einer kurzen und präzisen Einweisung konnten wir unsere gemütlichen Kojen beziehen und uns fertig machen für das Abendessen.
Im Restaurant Folkerts am Markt in Workum hatten wir im Vorhinein einen Tisch reserviert und nach einem köstlichen Mal konnten wir den Abend im heimeligen Salon "unserer" Lemsteraak ausklingen lassen.
Nach sehr angenehmer Nachtruhe in unseren sauberen und wohlpräparierten Kojen (nichts für sehr große Menschen) lugten wir am Samstagmorgen aus dem Niedergang hinaus und sahen dichten Nebel.
Im Schiff war es Dank der guten Heizung jedoch angenehm warm und als nach dem reichhaltigen Frühstück Jan, unser Skippertrainer pünktlich an Bord kam konnte der Spaß losgehen.
Jan erklärte uns folgende Trainingseinheiten:
1. An- und Ablegen unter verschiedenen Windrichtungen mit und vor Allem ohne Bugstralruder
2. An- und Ablegen an verschieden hohen Stegen auf unserem Weg ins Heegermer
3. Segelsetzen manuell und mit Hydraulik
4. Intensives Manövertraining auf dem Heegermer unter Einsatz von Seitenschwertern (elektrisch :-)) und Backstagen
5. Anlegen im Hafen von Heeg
Die Einweisung war extrem kompetent und lehrreich.
Die einzelnen Manöver wurden von jedem von uns geübt und irgendwo zwischen Punkt 2 und 3 kamen die ersten Sonnenstrahlen durch und wurden immer mehr, sodass wir auf dem Heegermer ankommend froh über Sonnenbrille und -creme waren und irgendwie "here comes the sun" nicht mehr aus unseren Köpfen heraus bekamen.
Unsere gute Laune nahm durch Sonnenschein und zunehmendes Können und Selbstvertrauen heftigst getriggert stetig zu und wurde immer besser.
Am Abend dann lecker Abendessen in Heeg und ein weiterer netter Abend im hübschen Salon "unserer" Lemsteraak "De Luije Man".
Der nächste frühe Morgen begrüßte uns bereits mit Sonnenschein und einem leichten Wind aus Nord-Ost der uns nach dem wieder sehr wohlschmeckenden Frühstück im Schmetterling über das Heegermer Richtung Workum blies.
Nach Schiften des Groß segelten wir mit halbem bis raumem Wind durch die um diese frühe Zeit noch leeren Kanäle bis fast zur Eisenbahnbrücke vor Workum.
Kurz davor Bergen der Segel und ab dann ging es mit 14,80 Metern Länge und fast fünf Metern Breite durch die Kanäle von Downtown Workum.
Für den Ungeübten wirkt das anfänglich wie eine Mischung aus Achterbahn- und Auto-Scooter-fahren.
Nach einigen geglückten Kurven und Brückendurchfahrten und zahlreichen "Du machst das schon sehr gut" von Skippertrainer Jan nahm das Selbstvertrauen und die Freude am Plattbodenfahren deutlich zu und selbst entgegenkommende große Plattboden oder andere große Yachten konnten einen nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Nach der Schleuse noch ein paar Schläge auf dem Ijsselmer, Tanken und pünktlich um 17:00h retour.
Das war der Plan, jedoch...
Es standen etliche große und kleine Schiffe und warteten auf ihre Durchfahrt durch die Schleuse nach Workum binnen.
Gegen 16:15h wären wir dran gewesen zur Schleuseneinfahrt, jedoch...
Die Schleuse ist von 16:15h bis 17:15h für das Schleusenwärterabendessen geschlossen- muss man eben wissen.
Oder nachlesen auf SeaMe by NV Charts.
Egal, um Punkt 17:15h war "unsere" Lemsteraak "De Luije Man" das erste Schiff, welches in die Schleuse einfahren durfte und um 18:36h konnten wir etwas verspätet unsere erfolgreiche Rückkehr verkünden.
Da wir noch am gleichen Abend nach Hause fahren mussten kam sogar noch ein Mitarbeiter von Sail Charter Friesland und machte eine kurze, präzise und trotz unserer deutlichen Verspätung, die er mit keinem Wort erwähnte, gutgelaunte und interessierte Endabnahme.
Alles in Allem ein exzellenter Törn.
Wir freuen uns schon auf das nächste Mal im nächsten Jahr.
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